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750 Jahre Erstnennung von Laufamholz

Anläßlich der Erstnennung am 27.1.1256 veranstaltete der Vorstadtverein im Gemeindehaus der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Heilig Geist einen Festabend zum 750 jährigen Jubiläum von Laufamholz.

Es kamen ca. 110 Gäste, darunter waren der Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, die Kulturreferentin Frau Prof. Dr. Julia Lehner, der Hausherr Pfarrer Werner Schlögl sowie viele Ehrengäste, Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und natürlich auch viele nicht genannte Laufamholzer Mitbürger.

Da kein größerer Veranstaltungsraum für den Festabend am Jahrestag zur Verfügung stand und wir im Gemeindehaus den entsprechenden Rahmen sahen, konnten wir zu unserem Bedauern nur geladene Gäste an diesen Tag begrüßen.

Mit seiner Festrede Ritter-Bauern-Bürger 750 Jahre Laufamholz veranschaulichte Dr. Gerhard Rechter, Leiter des Staatsarchivs, in einer interessanten und zeitnahen Betrachtungsweise die geschichtlichen Zusammenhänge und die Entwicklung von der Siedlung Laufamholz bis zum östlichen Vorort der Stadt Nürnberg. Den ersten Teil finden Sie im aktuellen Mitteilungsblatt.

Dem Besucher zeigten die Beiträge am Festabend auf, dass es erst 50 Generationen her sein mag, als Laufam-holz erstmalig urkundlich genannt wurde. Und gerade das ist die Faszination, dass man sich mit seinem Laufam-holz zurück besinnt, und auch gerne erfahren will, wie man wohl vor 750 Jahren gelebt haben mag.

Daraus dann den Vergleich zu ziehen mit dem Heute und möglicherweise mit seinem Handeln die Zukunft für sein liebgewonnenes Laufamholz zu bestimmen.

Zukunft ohne Rückbesinnung, bzw. ohne Herkunft, fällt einem schwer. Die Identität mit Laufamholz gibt den Reiz um sich mit der 750 jährigen Geschichte von Laufamholz auseinander zusetzen.

Der Festabend wurde mit der Tatkraft der vielen ehrenamtlichen Helfern perfekt gestaltet.

Der Vorstadtverein bedankt sich bei allen Teilnehmer und freut sich über das starke Engagement für die Ge-meinschaft in Laufamholz.

Vielen Dank an alle Laufamholzer. Insbesondere haben wir eine weitere Veranstaltung in Frühjahr/Sommer ge-plant, die das Jubiläum nochmals in einem historischen Rahmen wieder aufleben lässt. Lassen Sie sich überra-schen.

Dr. Edwin Zadikian

2. Vorsitzender des Vorstadtvereins Nürnberg Laufamholz

Erstnennung von Laufamholz am 27. Januar 1256

H. scultestus et universitas civium Nurenbergensium ad noticiam universorum presentem paginam intuentium tenore presencium duximus perferendum, quod cum dominus Albertus dictus de Rugersdorf monasterio sancti Petri totique conventui de Castello predium suum situm in Bettenhouen pro quadam pecunie summa vendidisset per iuramentum ostendens predicta bona fidecommissarios non habere, ipsis manu propria delegatoria de consensu et bona voluntatete matris sue, fratrum et aliorum coheredum suorum memoratum predium libere contulit in perpetuum possidendum. Cuius rei testes sunt: Ego Heinricus scultetus memoratus, Cunradus dictus Ratzhart, Hermannus gener suus, scabini; Vlricus de Laufenholtz, Heinricus frater suus, Volcnandus de Rugersdorf, milites; Gotfriedus frater eius, Heinricus dictus Swertman, Hermannus dictus Zwiuel et alii quam plures. Acta sunt hec anno Domini M?CC?LVI? in octava Fabiani et Sebastiani martirum XIIII? indictione. Et ne quis in posterum per eius inprobitatem contractum huiusmodi valeat infirmare, presentem paginam conscribi sibi procuravimus sigili mei sculteti munimine roboratum.

1256 Januar 27

H(einrich), Schultheiß, und die Gesamtheit der Nürnberger Bürger machen allen mit dieser geschriebenen Urkunde bekannt, daß Herr Albert, gen. von Rückersdorf, dem Kloster des Hl. Petrus und dem ganzen Konvent von Castell (Kastl, Opf.) sein in Bettenhouen (Pettenhofen, LK Neumarkt) gelegenes Gut für eine gewisse Summe Geldes verkauft und durch Eidesleistung angezeigt hat, das genannte Gut nicht (nur) treuhänderisch (sondern wirklich) innezuhaben sowie dieses auch mit eigenhändig erfolgten Auftrag sowie mit erfolgter Zustimmung und guten Willen seiner Mutter, der Brüder und verschiedener Miterben zu ewigem Besitz übergeben hat.

Für diese Sache sind Zeugen: Ich, Heinrich, der genannte Schultheiß, Konrad, genannt Ratzhart, Hermann, sein Verwandter, alle (beide) Schöffen; Ulrich von Laufenholtz, Heinrich sein Bruder, Volknand de Rugersdorf (Rückersdorf), alle Ritter, Gottfried sein Bruder, Heinrich, gen. Zwivel, und etliche andere mehr. Dies geschah im Jahr des Herrn 1256 am achten Tag nach den Märtyrern Fabian und Sebastian (20. Jan.) in der 14. Indiction.

Und damit niemand künftig böswillig diesen ausgefertigten Vertrag schwächen (d.h. ungültig erklären) kann, haben wir diese Urkunde niederschreiben und mit meinem schultheißlichen Siegel öffentlich bekräftigen lassen.

Lagerort: Staatsarchiv Amberg, Kloster Kastl Urkunden 20

Druck: Nürnberger Urkundenbuch, bearb. vom Stadtarchiv Nürnberg (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Nürnberg 1), Nürnberg 1959, Nr. 364

obelisk